Kunsthalle Rostock
Die KUNSTHALLE ROSTOCK ist ein besonderer Ort.
In
der Museumslandschaft der neuen Bundesländer ist sie ein Solitär,
sowohl durch ihre Geschichte als einzigem Museumsneubau der DDR, als
auch durch ihre zeitlose Architektur und ihre Funktion als Heimat für
die Kunstausstellung der „Biennalen der Ostseeländer“.
Geplant wurde
sie 1964 als Ausstellungspavillon für dieses Ereignis, mit dem die zu
dieser Zeit wirtschaftlich erstarkende DDR ein modernes kulturelles
Selbstverständnis selbstbewusst präsentieren wollte. Nach Ihrer
Eröffnung im Jahr 1969 war Sie über 25 Jahre deren kulturelles Herz. Von
vielen Besuchern wurden die Kunstausstellungen der Biennalen mit ihrer
institutionalisierten Beteiligung von Künstlern aus dem
nicht-sozialistischem Ausland als das kulturelle Fenster der DDR zur
Welt angesehen. Von Anfang an entwickelte sie sich aber auf Initiative
ihres Gründungsdirektor Dr. Horst Zimmermann auch zum Sammelort für
Malerei, Plastik und Graphik der Gegenwart im deutschen Nordosten.
Seit
1989 ist die Kunsthalle Teil der Museumslandschaft des vereinigten
Deutschlands. Sie musste ihre konzeptionelle Ausrichtung als Haus in
ausschließlich kommunaler Trägerschaft nun am Rand eines vereinten
Deutschlands neu definieren. Wirtschaftliche allein abhängig von der
finanziellen Lage der Hansestadt Rostocks war die Kunsthalle seit der
Wende mehrfach von der Schließung bedroht, die aber auch dank ihres
Fördervereins immer wieder abgewendet werden konnte.
Heute wird
die Kunsthalle Rostock vom Verein „Pro Kunsthalle“ betrieben und hat
sich ihre Stellung als bedeutendstes Ausstellungszentrum
zeitgenössischer Kunst im Nordosten Deutschlands, in dem sich
anspruchsvolle internationale und interessante regionalen Ausstellungen
abwechseln, zurückerobert. Beliebt ist die Kunsthalle bei Künstlern, da
ihre zurückgenommenen Architektur die präsentierte Kunst und nicht den
Museumsbau in den Vordergrund stellt. Bekannt ist die Kunsthalle
inzwischen für Ihre Ausstellungen über die künstlerischen Väter der
Leipziger oder Neuen Leipziger Schule, die diesen im vereinten
Deutschland teilweise verkannten Künstlern wieder ein museales Forum
bietet. Beim Publikum erfolgreich ist die Kunsthalle durch ihre
besondere Programmmischung, den Wechsel internationaler zeitgenössischer
Kunst mit Ausstellungen über populäre Themen. So beherbergt sie jedes
Jahr für 10 Tage die deutschlandweit größte Ausstellung von
Publikumskunst „Rostock Kreativ“ und scheut sich nicht, Themen aus dem
Bereich Mode und Film erstmals museal zu inszenieren – beispielhaft sei
die Ausstellung über die Olsenbande genannt. Inzwischen finden wieder
jährlich über 60.000 Besucherinnen und Besucher in das Haus.
Geschichte
Der Verein FREUNDE DER KUNSTHALLE ROSTOCK hat die Kunsthalle seit seiner Gründung im Jahre 1992 auf vielfältige Weise unterstützt und zu deren Entwicklung nachhaltig beigetragen. Dabei war es den „Freunden“ immer ein Anliegen, die Kunsthalle Rostock als Ort der Begegnung mit Kunst und den Diskurs über Kunst lebendig zu gestalten. Der Verein hat dieses durch die Förderung von Ausstellungen, die Ermöglichung von Publikationen, durch das Angebot von die Ausstellungen begleitenden Vorträgen und Diskussionen und durch Ankäufe für die Sammlung der Kunsthalle getan.
Die „Freunde“ sind heute mit mehr als 500 Mitgliedern der mit Abstand mitgliederstärkste Kultur- oder Kulturförderverein der Hansestadt Rostock. Sie gehören inzwischen mit einer Unterstützungsleistung in Höhe von ca. 30 tsd. EUR jährlich zu den finanzkräftigsten Kulturfördervereinen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Mitglieder der „Freunde“ stammen größtenteils aus Rostock und Umgebung, womit die starke Verbindung der hier ansässigen Bevölkerung mit „ihrer“ Kunsthalle unterstrichen wird. Die „Freunde“ wachsen dynamisch, sie haben Ihre Mitgliederzahl und die Zuwendungen an die Kunsthalle in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt.
Besonders stolz sind die „Freunde“, dass sie die Kunsthalle bei der behutsamen Fortentwicklung ihrer Sammlung immer unterstützen konnten und damit diese ihre Position auch als sammelndes Kunstmuseum auch in finanziell für sie schwierigen Zeiten aufrechterhalten konnte. Bis 1999 hatten die „Freunde“ ca. 20.000 DM in die Sammlung der Kunsthalle investiert, in den letzten Jahren wurden für die Kunsthalle wieder mehrere Werke von regionalen und überregionalen Künstlern angekauft.
Die zentrale Aufgabe der „Freunde“ ist die Förderung ambitionierter Ausstellungsprojekte des Hauses. Dabei unterstützen sie Ausstellungen, die nicht selten zu Publikumsmagneten wurden. So ermöglichten die „Freunde“ mit ihrer Unterstützung die letzte Ostsee – Biennale oder die nachfolgenden Ars Baltica Projekte. Diese Ausstellungsprojekte betonten die Tradition der Kunsthalle und der sie tragenden Hansestadt Rostock, Tor zu Skandinavien und den Ostseeanrainerstaaten zu sein. 1996 wurde die Ostsee-Biennale zum letzten Mal veranstaltet. Als der Weiterbestand der Kunsthalle als Museum letztmalig zwischen 2006 und 2008 zur Disposition stand, zeigte die „Freunde“ mit dem Erfolg der unter ihrer Regie organisierten Ausstellung „Camille Claudel. Skulpturen und Zeichnungen“ im Jahr 2007, dass sich die Rostocker wieder für ihre Kunsthalle begeistern können. Besondere Anziehungskraft entwickelte auch die Ausstellung „40 Jahre Kunsthalle Rostock“ im Jahr 2009, zu dem die Freunde der Kunsthalle den Katalog herausgegeben und ein umfassendes Begleitprogramm organisiert haben.
Von den „Freunden“ ermöglichte Publikationen und von ihnen veranstaltete wissenschaftliche Vorträge bereichern das Ausstellungsprogramm der Kunsthalle und fördern den Kunstdiskurs. In den letzten Jahren finanzierte der Verein der „Freunde“ unter anderem die Kataloge zu den Ausstellungen von Arnulf Rainer „Out of Control“, über das Künstlerpaar „Inge und Jo“ Jastram, die Ausstellung über die Kunst in DDR Schulbüchern „Bilder machen Schule“ und die Jubiläumsausstellung zu den Ostseebienalen „1965/2015 – die Biennale der Ostseeländer“.
Die FREUNDE DER KUNSTHALLE ROSTOCK bieten ihren Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit inzwischen circa 30 Veranstaltungen im Jahr an, zu denen sie in die Kunsthalle einladen oder auf denen Kunst in deren Umgebung entdeckt werden kann. Hervorzehen wären z. B. die im Jahr 2014 durchgeführte Reihe der Spaziergänge zu Rostocks Kunst im öffentlichen Raum. Inzwischen bieten die „Freunde“ ihren Mitgliedern zu nahezu jeder Ausstellung in der Kunsthalle mindestens eine exklusive Führung an, häufig mit den Kuratoren der Ausstellung.
Die Ausflüge und Reisen der „Freunde“ dokumentieren ein ausgeprägtes Interesse ihrer Mitglieder an den wichtigen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und an interessanten „Kunst“-Orten in Rostock, Norddeutschland oder den Nachbarländern. Seit 2010 besuchten die „Freunde“ jeweils die aktuelle „documenta“ in Kassel und besondere Ausstellungen und Kunstmuseen in Leipzig, Halle a. d. Saale, Kopenhagen mit dem Louisiana-Museum, Aarhus, Bad Frankenhausen mit seinem Panorama-Museum, Oldenburg und Emden, Bremen und Worpswede, Hannover, Köln, Bonn und Münster. Im Jahr 2015 widmeten die Freunde dem großen Cranach-Ausstellungszyklus in Mitteldeutschland sogar zwei Reisen nach Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Regelmäßig werden in Tagesfahrten wichtige Kunstausstellungen im Land Mecklenburg-Vorpommern, so unter anderem in Ahrenshoop, in Schwerin, in Greifswald, in Schwaan und in Güstrow, aber auch in den anliegenden Bundesländern, z. B. in Berlin, im Museum Barberini in Potsdam und in Hamburg aufgesucht.
Diese Exkursionen sind inzwischen neben den wieder jährlich stattfindenden Vereinsfesten ein Beleg für ein aktives Vereinsleben und ein starkes Gemeinschaftsgefühl der „Freunde“. Werden Sie eine Freundin oder ein Freund!
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