Tagesausflüge

2022

13. November: Ausflug nach Ahrenshoop
Rösler/Kröhnke in Ahrenshoop und Peter E., der König vom Fischland

Knapp 15 Mitglieder besuchten an diesem trüben Novembersonntag Ahrenshoop, um die aktuellen Wechselausstellungen im nachbarschaftlichen Kunstmuseum auf dem Darß zu besuchen. 

Wie immer warmherzig begrüßt von der Leiterin des Kunstmuseums Ahrenshoop, Frau Dr. Katrin Arrietta, ließen wir uns zuerst die Ausstellung von den wenigen noch vorhandenen Bildern und Aquarellen des Künstlerehepaars Louise Rösler und Walter Kröhnke erläutern. Die gezeigten Werke der beiden Künstler stammen vor allem aus den 30er Jahren, der Frühzeit Ihres Schaffens. Die gezeigten Bilder ermöglichen auch berührende Einblicke in die Stimmung der beiden Künstler in dieser Zeit, die Wahl der Farben und ihrer „Temperatur“ lässt den Betrachter die Empfindungen der beiden Künstler in dieser für sie schwierigen Zeit mitfühlen. Die Besucher dieser Ausstellung können der Kuratorin Dr. Katrin Arrietta nur dankbar sein, dass sie diese Schätze zweier Künstler mit einem starken Bezug zu unserer Region ausgegraben und sorgsam für die interessierten Kunstfreunde zusammengestellt hat.

Die zweite Sonderausstellung ist dem Rostock Verleger Peter E. Erichson gewidmet.

Peter E. war einer der schillerndsten Personen der Kunstszene in Rostock und Ahrenshoop in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung ermöglicht einen intensiven Blick auf die Kunstleidenschaft und die künstlerischen Verbindungen des „Tausendsassas“ Peter Erichson, dem Inhaber Carl-Hinstorffs-Verlags. Neben dem von ihm gekauften Kunstwerken werden aber auch anhand von zahlreichen persönlichen Briefen an und von Peter E. und zahlreichen Zeitungsartikeln aus dieser Zeit sein Einsatz für die regionalen Künstler, u. a. Dörte Helm, Bruno Gimpel, Kate Dien-Bitt und Rudolf Bartels, aufgezeigt.

Alexander Ludwig

Ausstellung Louise Rösler + Walter Kröhnke

26. Juni 2022 – Hamburger Kunsthalle im Sommer: Ausflug zur großen E. W. Nay Retrospektive

Das 9-Euro-Ticket machte es möglich, mit dem Regionalexpress machte sich eine knapp 15 Personen große Gruppe Ende Juni nach Hamburg auf, um dort einen der bedeutenden Vertreter der klassische westdeutschen Nachkriegs-Moderne näher kennenzulernen und sich die aktuellen Projekte zur Weiterentwicklung der Sammlung der Hamburger Kunsthalle von fachkundiger Seite erläutern zu lassen.

Im Zentrum des Ausflugs stand die große Retrospektive über Ernst Wilhelm Nay, einem der bekanntesten Künstler der jungen Bundesrepublik, der in den 50er und 60er Jahren auch dreimal auf der documenta in Kassel vertreten war. Die Ausstellung zeigt neben der intensiven Farbflächenmalerei des klassischen Nay auch seine Auseinandersetzung mit kubististischen und expressionistischen Kunstauffassungen zum Beginn seiner Karriere in den 30er Jahren. Die Ausstellung brachte uns Kunstfreunden aber nicht nur diesen Künstler näher, die interessante Führung ordnete Nay´s Werk auch in Entwicklung der westdeutschen Kunst ein und zeigte auf, warum in Westdeutschland in dieser Zeit nicht-gegenständliche Kunst die Diskussion bestimmte. 

Ergänzt wurde der Besuch mit einer Führung durch die Ausstellung „Something new, something old, something desired“ im Untergeschoss der Kunsthalle, in der diese bedeutendste bürgerlicher Kunstsammlung Deutschlands einen Einblick in ihre mögliche Entwicklung gewährt. Präsentiert werden dort künstlerische Positionen, die vielleicht zunächst befremden, aber, wenn man sich ihnen nähert, zumindest überraschen, teilweise aber auch begeistern. Spannend war es für uns Freunde auch, etwas über das Potential dieser herausragenden Museumsinstitution zu erfahren. Die Hamburger Kunsthalle verfügt über ein Ankaufspotential, von dem wir in Rostock im Moment leider nur träumen können. Diese Ausstellung kann noch bis zum Februar 2023 besucht werden.

A. Ludwig


2021

November 2021: Besuch der Kunstmühle Schwaan

Am 21.11.2021 fanden sich 15 Freunde der Kunst in Schwaan ein, um gemeinsam die jetzt zu Ende gegangene Ausstellung „Alfred Heinsohn – Ein Maler der Moderne“ zu besuchen. Sachkundig geführt wurden wir von dem langjährigen Leiter der Kunstmühle, Heiko Brunner, dem die Entwicklung dieses musealen Kleinods der Kunst seit Anfang der 1990er Jahre maßgeblich zu verdanken ist. Er begann den Rundgang durch das gesamte Haus mit einem Überblick über die Geschichte der in den 1890er Jahren entstandenen einzigen Künstlerkolonie Mecklenburgs (unter Hinweis auf den Umstand, dass Ahrenshoop sich schließlich in Vorpommern befinde) und ihres Begründers, Franz Bunke. So detailreich wie unterhaltsam erfuhren wir neben den Charakteristika der in Weimar von Monet beeinflussten Malerei Bunkes und seiner Zeitgenossen auch so Einiges über seine zugewandte und offene Persönlichkeit. Diese Wesensart unterschied ihn sowohl von Bartels als auch von Alfred Heinsohn, der als introvertiert und zurückgezogen beschrieben wird. Heinsohn lebte bis 1910 etliche Jahre in Schwaan, in das er Bunke und seinen Mitstudenten gefolgt war. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung seines Schaffens, auch über diese Zeit hinaus. Seine in Schwaan entstandenen spätimpressionistischen und frisch anmutenden Waldbilder mit Lichtreflexen erinnern ebenfalls an Monet und werden mir besonders in Erinnerung bleiben. Spätere Bilder des aus Hamburg stammenden Heinsohn auf Sackleinen zeigen Bezüge zum Expressionismus und einen individuellen Stil an Farbigkeit und Abstrahierung, der bislang unzureichend sowohl in der Kunstwelt als auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen worden ist. Heiko Brunner machte erlebbar, mit welch geradezu detektivischem Aufwand Recherchen zum Werk Heinsohns und dessen Nachlass erforderlich waren, um die Ausstellung entstehen lassen zu können. Für die Kunstmühle ist es in diesem Zusammenhang gelungen, einige Werke des Malers zu erwerben, die nun – wie auch der Ausstellungskatalog – dauerhaft dazu führen können, Alfred Heinsohn die ihm gebührende Beachtung zu verschaffen.

Text: Ines Reimers


2018

Februar 2018: Ausflug Güstrow
Land in Sicht – Kunstankäufe des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2015 – 2017

Seitdem im Jahr 2009 das Land Mecklenburg-Vorpommern erstmals seine Ankäufe unter anderem in der Kunsthalle Rostock präsentierte, besuchen die Freunde regelmäßig die Ausstellungen über die Neuerwerbungen, seit dem Jahr 2012 im Schloss Güstrow. Auch diesmal machte sich eine kleinere Gruppe der „Freunde“ wieder auf, die außerhalb der Ausstellungen nicht öffentlich zugänglichen Werke regionaler Künstler sich genauer anzusehen.
Mit der Ausstellung „LAND IN SICHT – Die Ankäufe des Landes 2015 bis 2017“gewährt die Landesregierung zum dritten Mal einen intensiven Einblick auf die Werke, die in den letzten drei Jahren mit einem Gesamtbudget in Höhe von 131 tsd. EUR für das Land erworben wurden. Die Ausstellung ist außerdem eine gute Gelegenheit,  Künstler zu entdecken, die aktuelle Kunstszene in Mecklenburg-Vorpommern prägen.
Der wieder ausgesprochen fachkundigen Führung von Frau Dr. Erbentraut durch die Ausstellung schloss sich ein Künstlergespräch mit den in der Präsentation vertretenen Künstler Jörg Hamann, Holger Stark und Prof. Rolf Wicker an.
Es war für die Freunde wieder einmal ein ausgesprochen informativer und kunstsinniger Nachmittag.
verantwortlich: Alexander Ludwig

Januar 2018: Tagesreise Potsdam
Klassiker der DDR-Kunst im Barberini und Friedrichs Schlösser

Den Jahresauftakt der Kulturexkursionen der „Freunde“ bildete diesmal eine sehr intensive Tagesreise nach Potsdam. Vormittags besuchte die knapp 30 köpfige Reisegruppe das Neue Palais, zu dem man im Winter nur geführt Zutritt erhält. Nach einem kurzen Mittagsimbiss folgte eine Führung durch das Lieblingsschloss Friedrich des Großen, Sanssouci – Ohne Sorgen. Den Abschluss des Besichtigungsprogramms bildete dann zum 2. Mal für unseren Verein eine Führung durch die aktuelle Ausstellung des Museums Barberini. Fachkundig wurde die Reisegruppe durch die aktuelle Ausstellung „Hinter der Maske. Künstler in der DDR“ geführt. Dieser Besuch bildete eine wunderbare Ergänzung zu dem Sommer-Ausstellungszyklus in der Kunsthalle in den letzten Jahren, die auch die Meister der DDR-Malerei in den Mittelpunkt stellte: Tübke-Triegel, Arno Rink, Wolfgang Mattheuer.

Abends hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, eine Aufführung des Hans-Otto-Theaters zu besuchen: Es wurde „Terror“ von Ferdinand von Schirach und „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ von Joel Pommerat gezeigt. Nach einhelliger Meinung der Theatergänger waren beide Aufführungen sehr gelungen.
verantwortlich: Alexander Ludwig